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Aufnahme syrischer Flüchtlinge

Schon vor 10 Jahren kam Herr Ibrahim aus Syrien. Zunächst war es lange ruhig in seiner Heimatstadt Damaskus. Herr Ibrahim glaubte seine Angehörigen dort sicher vor dem Bürgerkrieg. Doch die Front kam näher und die Angst wuchs. Herr Ibrahim war froh, als Schleswig-Holstein die Aufnahme von Angehörigen hierzulande lebender SyrerInnen beschloss. Schnell waren die Anträge bei der Ausländerbehörde gestellt. Positive Antwort kam nie. …

Inzwischen – ein Neffe hat sich den Aufständischen angeschlossen, ein anderer ist von der Armee desertiert – hat der syrische Geheimdienst den Bruder und eine Nichte von Herrn Ibrahim an unbekannten Ort verschleppt. Missbrauch und Folter sind in syrischer Haft Standard. Ibrahims Bruder ist ihr zum Opfer gefallen. Herr Ibrahim ist außer sich vor Sorge. Wie passiert seiner Nichte im Kerker? Werden seine jüngsten Neffen auch noch geholt? Er braucht Unterstützung und Rechtshilfe. Und er bekommt sie beim Flüchtlingsrat und dem FÖRDErverein…

Internationale Organisationen zählen 2014 fast 8 Millionen Menschen, die innerhalb Syriens entwurzelt sind oder in den Nachbarstaaten als Flüchtlinge versuchen zu überleben. Die Toten und Verletzten des Krieges zählt längst niemand mehr. In den Nachbarstaaten ist das Leben der Flüchtlinge blanke Not, Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung.

Fast 50.000 syrische Frauen, Männer und Kinder sind seit Ausbruch des Bürgerkriegs als Asylsuchende nach Deutschland entflohen. Andere 10.000 hatten Glück und ihnen wurde die Einreise im Zuge eines Bundesaufnahmeprogramms für syrische Flüchtlinge versprochen. Schleswig-Holstein hat darüber hinaus ein Landesprogramm aufgelegt, das hierzulande lebenden syrisch stämmigen Menschen die Chance auf Aufnahme ihrer fliehenden Angehörigen einräumt. Doch der Bedarf ist größer, als Visa zugestanden werden. Das Verfahren ist für die Betroffenen bürokratisch und intransparent. Der Flüchtlingsrat gibt Beratung und Unterstützung bei der Durchsetzung der Visumsanträge. Der Förderverein unterstützt u.a. mit Rechtshilfen.

Frauen und Mädchen im Flüchtlingslager Zaatari, Jordanien.